
Schumacher erhält klare Anweisungen vom Boss
n-tv
Im ersten Formel-1-Jahr fährt Mick Schumacher nur hinterher. In der neuen Saison ändert sich das, ist Haas-Teamchef Günther Steiner zuversichtlich. Eine Vorzugsbehandlung für den überzeugenden Deutschen wird es aber nicht geben. Zumindest nicht, ohne gewisse Voraussetzungen zu erfüllen.
Mick Schumacher ist kein Mann der kontroversen und großen Worte, der 22-Jährige setzt statt markiger Interviews viel mehr darauf, seine Leistung auf den Formel-1-Strecken dieser Welt sprechen zu lassen. In seiner Debütsaison gelang ihm das trotz hoffnungslos unterlegenem Boliden auf überzeugende Art und Weise und so dürfte er trotz der eindeutigen Maßgabe seines Vorgesetzten keine Unruhe verspüren. Denn Haas-Boss Günther Steiner schließt im Interview mit RTL/ntv zwar aus, Schumacher bei dem US-amerikanischen Rennstall mit russischem Namens- und Hauptsponsor zum Nummer-1-Fahrer zu machen. Der Italiener sagt aber auch, warum das so ist: "Du machst dich selbst zur Nummer 1, das muss nicht ich machen."
Eine klare Handlungsanweisung für Schumacher, die Entwicklung aus der Debütsaison fortzusetzen. Denn das Duell mit Teamkollege und Hauptsponsoren-Sohn Nikita Mazepin dominierte der Deutsche zeitweise nach Belieben, nahm dem gemeinsam mit ihm aus der Formel 2 aufgestiegenen Piloten im identischen Auto mitunter mehrere Sekunden pro Runde ab. Ewigkeiten in einem Sport, der auf Tausendstel setzt, um die schnellsten Fahrer zu ermitteln. Es war allerdings auch das einzige Duell, das Schumacher gewinnen konnte, zu schlecht war der Haas-Bolide, die Punkteränge meist im Wortsinn kilometerweit entfernt.
Um das zu ändern und nach 29 punktlosen Grands Prix wieder in den Top Ten das Ziel zu erreichen, konzentrierte Haas früh alle Ressourcen darauf, das neu entwickelte Auto für 2022 zu optimieren. "Ich wäre überglücklich, wenn wir im Mittelfeld sind", sagt Steiner. Mit Prognosen hält er sich ansonsten zurück. Niemand weiß um das Kräfteverhältnis, bis sich die zehn Teams Ende Februar in Barcelona für die ersten Testfahrten einfinden. Die neue Ära, wie die Formel 1 es selbst nennt, soll besseres Racing und mehr Zweikämpfe auf der Strecke möglich machen - bringt aber auch die Unwägbarkeit mit sich, dass niemand sicher weiß, ob das eigene Konzept nicht nur in der Theorie und im Windtunnel funktioniert, sondern auch auf der Strecke.
