
Schulmassaker werden von US-Phänomen zu europäischer Realität
n-tv
Ein Amoklauf an einer Schule - lange Zeit brachte man das automatisch mit den USA in Verbindung. Doch in den vergangenen Jahren waren immer wieder auch Schulen in Europa betroffen. Einem Experten zufolge dienten nicht selten US-Täter als traurige Vorbilder.
Eine Serie tödlicher Angriffe an Schulen hat in Europa eine sicherheitspolitische Debatte ausgelöst, die lange Zeit vor allem mit den USA in Verbindung gebracht wurde. Seit 2023 ereigneten sich vier der schwersten Schulmassaker in Westeuropa - zwei davon allein in diesem Jahr.
Zuletzt erschoss ein 21-jähriger Mann zehn Menschen an einer Schule in Graz, Österreich. Im Februar tötete ein Angreifer in Schweden ebenfalls zehn Menschen an einer Bildungseinrichtung. Beide Taten gelten als die schwersten Gewalttaten ihrer Art in der jüngeren Geschichte der beiden Länder. "Amokläufe, zu denen auch Schulschießereien zählen, waren früher überwiegend ein US-Problem, aber das Gleichgewicht verschiebt sich", sagt Adam Lankford, Kriminologe an der University of Alabama. Viele Täter seien durch frühere US-Amokläufe inspiriert, was sich in ihren Aussagen und digitalen Spuren zeige. Es sei, so Lankford, "wie ein Export aus Amerika".
