Schule in der Pandemie: Eltern kämpfen gegen Klassenvergrößerung
Frankfurter Rundschau
In Frankfurt und Darmstadt sollen Grundschulklassen aufgelöst werden, weil Jahrgänge knapp die notwendige Schülerzahl unterschreiten. In der Pandemie wird das zum Aufregerthema.
Nach mehr als 14 Monaten mit Homeschooling, Wechsel- und Distanzunterricht haben zum neuen Schuljahr einige Klassen mit einem neuen Problem zu kämpfen: Weil mancherorts Schülerzahlen geringfügig gesunken sind, sollen Grundschulklassen zusammen gelegt werden – zum Beispiel an der Schillerschule in Darmstadt und an der Comeniusschule in Frankfurt. Die betroffenen Kinder und Eltern reagierten mit Trauer und Unverständnis: „Eine Reduktion von vier auf drei Klassen wäre ein ungeheuerlicher Eingriff, der sinnlos Zeit und Vertrauen kostet“, schreibt der Elternbeirat der Computerschule an das staatliche Schulamt, an Frankfurts Bildungsdezernentin Sylvia Weber (SPD) und Kultusminister Alexander Lorz (CDU). Zudem hätten Hygiene- und Abstandsregelungen weiter höchste Priorität. „Wer jetzt an eine Zusammenlegung und damit faktische Vergrößerung von Klassen denkt, hat den Ernst der Lage verkannt.“ Die Kinder zeigten bereits Verhaltensweisen wie Rückzug, Unruhe, Resignation, Traurigkeit und Lernunlust. „Sie brauchen gerade jetzt umso mehr Kontinuität, um das verlorene Jahr aufzuholen.“ Auch aus Darmstadt haben sich die Elternbeiräte an das Kultusministerium gewandt. Weil statt 101 nur noch 97 Kinder in Jahrgang zwei seien, soll eine Klasse mit 21 Kindern auf die anderen verteilt werden, berichtet Elternbeirat Felix Heinemann der FR. Aktuell gebe es fünf Klassen mit durchschnittlich 20 Schüler:innen. Nachdem einige Kinder weggezogen sind, würden in beiden Schulen zum nächsten Schuljahr jeweils zwei Kinder pro Jahrgang fehlen, um die Rahmenbedingung zur Beibehaltung der bisherigen Klassen zu erfüllen.More Related News