Schröder bleibt auch im Krieg Lobbyist
n-tv
Gerhard Schröder bleibt sich treu. Statt auf seine Posten bei russischen Unternehmen zu verzichten, äußert er lediglich lauwarme Kritik am Überfall auf die Ukraine. Seine Loyalität zu Wladimir Putin ist würdelos.
Das muss man Gerhard Schröder lassen: Er ist konsequent. Obwohl Wladimir Putin die Ukraine mit einem Angriffskrieg überzieht, bleibt der Ex-Kanzler treu an der Seite des russischen Präsidenten. Das ist allerdings zugleich so würdelos, dass es weh tut.
Selbstverständlich kündigt Schröder nicht an, seine Posten beim staatlichen Ölkonzern Rosneft und bei Nord Stream aufzugeben. Selbstverständlich kündigt er nicht an, auf die Berufung in den Aufsichtsrat von Gazprom zu verzichten.
Während russische Soldaten sich durch die Ukraine kämpfen, ringt sich Schröder lediglich zu einem kurzen Posting beim Karrierenetzwerk LinkedIn durch. Dort schreibt er, dass "der Krieg und das damit verbundene Leid in der Ukraine schnellstmöglich" beendet werden müsse. "Das ist die Verantwortung der russischen Regierung." Nicht einmal hier gelingt es dem Kanzler, den Verantwortlichen beim Namen zu nennen: Putin.
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