
"Schon Schweigen ist eine gefährliche Botschaft"
n-tv
Bereits vor der Abstimmung ist klar, dass die FIFA die Weltmeisterschaft 2034 an Saudi-Arabien vergibt. Lisa Salza, Expertin für Sport und Menschenrechte bei Amnesty International in der Schweiz, wittert ein abgekartetes Spiel und erklärt im Interview mit ntv.de die Gefahr dieser Entscheidung, die bedenkliche Lage im Königreich - und wie sich der DFB und Joshua Kimmich verhalten sollten.
ntv.de: Frau Salza, der DFB verkündete am vergangenen Freitag, beim außerordentlichen FIFA-Kongress am morgigen Mittwoch für die Vergabe der Fußball-WM 2034 an Saudi-Arabien zu stimmen. Was hält Amnesty International von dieser Entscheidung?
Lisa Salza: Die Haltung des DFB ist in keiner Weise nachvollziehbar. Wenn der Verband Saudi-Arabien, ohne Protest und ohne glaubwürdige Menschenrechtsgarantien einzufordern, durchwinkt, nimmt er gravierende Menschenrechtsverletzungen im Zusammenhang mit der WM 2034 in Kauf. Der DFB spielt dem Sportswashing von Saudi-Arabien in die Hände. Und er signalisiert der FIFA, dass sie freie Hand hat und dass die WM-Vergabe eine völlige Farce ist. Die Vergabe der WM an Saudi-Arabien war von Beginn weg ein abgekartetes Spiel.
Der DFB sagt: Widerspruch hätte nichts verändert.
