
Scholz reist erst nach Kiew, dann nach Moskau
n-tv
Die Bundesregierung schätzt die Ukraine-Krise als "extrem gefährlich" ein. Nun setzt Kanzler Scholz noch einmal auf Diplomatie und reist nach Kiew und Moskau. Vorab sichert der Ukraine "die nötige Solidarität" zu. Diese dürfte aber kaum Kiews Wunsch nach 12.000 Panzerabwehrraketen erfüllen.
Nach einer dramatischen Zuspitzung der Ukraine-Krise in den vergangenen Tagen reist Bundeskanzler Olaf Scholz heute nach Kiew, um den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu treffen. Rein formal ist es sein Antrittsbesuch als Kanzler gut zwei Monate nach seiner Vereidigung. Die gut vier Stunden in der ukrainischen Hauptstadt werden aber ganz im Zeichen der zunehmenden Spannungen mit Russland und der jüngsten Kriegswarnungen aus den USA stehen. Am morgigen Dienstag wird Scholz den russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau treffen.
"Die Ukraine kann sich sicher sein, dass wir die nötige Solidarität zeigen, wie auch in der Vergangenheit", sagte Scholz am Sonntag vor seiner Abreise. Vor seinem Treffen mit Selenskyj wird der SPD-Politiker am Grab des unbekannten Soldaten einen Kranz niederlegen und am Denkmal für die "Himmlische Hundertschaft" der Opfer der Revolution von 2014 gedenken.
In den vergangenen Tagen hat sich die Krise um den russischen Truppenaufmarsch an der Grenze zur Ukraine drastisch verschärft. Am Freitag warnte der Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, offen vor einem russischen Einmarsch in die Ukraine noch vor Ende dieser Woche. Zahlreiche westliche Staaten fordern dennoch ihre Staatsbürger zum Verlassen der Ukraine auf - auch Deutschland. Russland spricht dagegen von "provokativen Spekulationen" und "Hysterie".
