
Schockierende Haftbefehl-Doku: 25 Jahre Kokain
n-tv
Eine neue Dokumentation zeigt den Rapper Haftbefehl im freien Fall. Ein Schreckensmoment folgt auf den nächsten: Absturz, Überdosis, eine zerstörte Nase. Ist das schonungslos ehrlich oder unwürdig?
Der Schock kommt gleich mit der Eingangsszene, als er sich auf einen Sessel fallen lässt, aufgequollen und fahl. Er röchelt mehr als er atmet und raucht trotzdem gierig. Und man braucht einen Moment, um festzustellen, dass dieser dramatisch aussehende Mann wirklich Haftbefehl ist, Deutschlands wohl wichtigster Straßenrapper, weil noch etwas irritiert: seine Nase. Sie ist merkwürdig deformiert, die Spitze ist eingefallen und verdeckt die Löcher. So sehen also Menschen aus, die sich die Nasenscheidewand kaputtgekokst haben. "Mir geht’s gut, Brudi", sagt Haftbefehl. "Ich wär gestorben, wenn ich nicht da reingegangen wäre. Ich war schon tot."
Man hat es in der neuen Netflix-Dokumentation "Babo - Die Haftbefehl-Story" augenscheinlich mit einem schwerkranken Protagonisten zu tun. Warum er sich in diesem Zustand filmen lässt, erklärt Haftbefehl eingangs selbst: "Falls mir irgendwann was passiert, dass meine Geschichte richtig erzählt wird. Aus meiner Sicht." Und doch wirkt es so, als seien es auch die Filmemacher, die sich rechtfertigen für das, was kommt.
