
Schmetterbälle in der sixtinischen Kapelle
Die Welt
Papst Leo XIV. ist bekennender Tennis-Fan. Auch deswegen lud er Jannik Sinner zur Audienz. Zu einem Match zwischen dem Kirchenoberhaupt und der Nummer eins der Weltrangliste kam es im Petersdom aber nicht. Schade.
Papst Leo XIV. ist bekennender Tennis-Fan. Auch deswegen lud er Jannik Sinner zur Audienz. Zu einem Match zwischen dem Kirchenoberhaupt und der Nummer eins der Weltrangliste kam es im Petersdom aber nicht. Schade. Eigentlich bringt man zu einer Einweihungsparty Salz und Brot mit. Vielleicht noch eine Flasche Schaumwein und ein paar Häppchen. Nichts davon hatte Jannik Sinner dabei, als er einer Einladung folgte. Ein Graubrot, Jodsalz vom Discounter und ein Mettigel sowie Käsespießchen wären dem Ambiente aber auch nicht ansatzweise angemessen gewesen. Denn niemand Geringeres als Papst Leo XIV. lud die Nummer eins der Tenniswelt zur Audienz. Sinner war einer der ersten Gäste im neuen Heim des Kirchenoberhaupts. Deswegen brachte der Italiener gleich zwei funkelnde Trophäen mit: den Davis Cup und den Billie Jean King Cup, gewonnen von den italienischen Teams der Männer und Frauen im vergangenen Jahr. „Wollen Sie ein bisschen spielen?“, fragte Sinner den amüsierten Pontifex, der ein großer Tennis-Fan ist, bei dem Treffen in einem Gebäude des Vatikans. „Nein. Hier geht sonst alles zu Bruch“, antwortete der Papst lachend. Schade eigentlich. Was wären das für Bilder gewesen? Sinner drischt einen Aufschlag mit mehr als 200 Kilometern pro Stunde über das Netz, das zwischen der sixtinische Kapelle und Michelangelos Pieta gespannt ist. Leo hechtet dem Ball entgegen und retourniert ihn mit einer Topspin-Vorhand. Sinner erwischt ihn, kurz bevor die Filzkugel Schäden an Michelangelos Deckenmalerei „Die Erschaffung Adams“ hinterlassen kann. Doch die zu schwach geschlagene Rückhand nutzt der Papst eiskalt für einen knallharten Schmetterball, der auf den Mosaiken aufschlägt und erst kurz vor dem Stuhl des Heiligen Petrus austrudelt.
