
Schloss Proschwitz wehrt sich gegen Vereinnahmung durch AfD
n-tv
Schloss Proschwitz in der Nähe von Meißen ist als Weingut und für Kultur bekannt. Jetzt tauchten Aufnahmen des Anwesens in einem Werbespot für die AfD auf. Die Schlossbesitzer wehren sich.
Proschwitz (dpa/sn) - Schloss Proschwitz bei Meißen wehrt sich gegen Missbrauch und Vereinnahmung durch die AfD. Im aktuellen Wahlkampf um den Chefsessel im Meißener Rathaus habe die AfD Foto- und Filmmaterial für ihre Wahlwerbespots auf dem Anwesen aufgenommen - ohne Foto- oder Drehgenehmigung, teilten die Schlossbesitzer Georg Prinz zur Lippe und Alexandra Prinzessin zur Lippe mit. "Wir werden es nicht dulden, dass unser gutes Image von politischen Trittbrettfahrern missbraucht und beschädigt wird."
"Wir erwarten eine Entschuldigung der AfD für das mehrfache Verletzen der Hausregeln zum Fotografieren und Filmen auf unserem Grundstück. Wir fordern und erwarten, dass die widerrechtlich auf unserem Proschwitzer Anwesen aufgenommenen Fotos sowie die irreführenden Begleittexte und bewegten Bilder zügig aus dem Netz und den sozialen Medien genommen werden", hieß es. Proschwitz sei ein Ort des Genusses und der Kultur, ein weltoffenes, international renommiertes Weingut mit einer internationalen Belegschaft. Man lasse nicht zu, dass es für parteipolitische Zwecke missbraucht wird.
Nach Angaben der Eigentümer hatte eine Meißener Stadträtin mit einem Redakteur des rechtsextremen Magazins "Compact" den öffentlich zugänglichen Park von Schloss Proschwitz besucht und Fotos davon auf Facebook und Instagram gepostet. Im Begleittext werde der Eindruck erweckt, die Fotos seien mit Wissen und Billigung oder gar auf Einladung der Schlosseigentümer aufgenommen wurden. "Festzuhalten ist: Wir waren nicht informiert über diesen Besuch der AfD-Stadträtin und des 'Compact'-Redakteurs. Wir hätten auch nie eine Genehmigung für diese Fotos erteilt."
