
Scheue Säugetiere: Über 1000 Wildkatzen in Hessen
n-tv
Sie sind selten und schnell, gelten als scheu und still: Inzwischen gibt es auch in Hessen wieder mehr Wildkatzen in den Wäldern. Was tun Naturschützer, um die Bestände der Sympathieträger auf vier Pfoten weiter zu stabilisieren?
Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Ein Jahrhundert lang haben sie als gefährdet gegolten. Nun durchstreifen Schätzungen zufolge wieder mehr als 1000 Wildkatzen Hessens Wälder. Das sagte Susanne Steib vom hessischen Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) in Frankfurt der Deutschen Presse-Agentur. "Die Wildkatze ist definitiv im Aufwind." Bundesweit gebe es wohl wieder 5000 bis 7000 der scheuen und geschützten Säugetiere, womöglich sogar um die 10.000.
Hessen und das benachbarte Rheinland-Pfalz sind die waldreichsten Bundesländer und gehören zu den Schwerpunkten des deutschen Wildkatzenbestands - die Sympathieträger auf vier Pfoten bevorzugen strukturreiche Wälder mit Lichtungen und heckenreichen Säumen. Dort leben besonders viele Mäuse als Hauptnahrung der Wildkatzen, welche sich hier gut verstecken und sicher ihre Jungen aufziehen können.
Laut Steib, Managerin für Wildtierprojekte im BUND Hessen, sieht das Projekt "Wildkatzenwälder von morgen" von 2022 bis 2028 in zahlreichen Bundesländern etwa die Schaffung von mehr gestuften Waldrändern und von mehr Mischwald auf sturmgeschädigten Kahlflächen vor. "Damit schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe", sagte die Expertin. Solche strukturreichen Naturflächen böten Wildkatzen mehr Lebensraum und seien mit mehr Artenvielfalt widerstandsfähiger gegen die Folgen des Klimawandels.
