
"Schere klafft auseinander" – Tafeln in Sachsen unter Druck
n-tv
Steigende Kosten und mehr Bedürftige – aber immer weniger Spenden zum Verteilen. Wie geht es weiter bei den Tafeln im Land?
Dresden (dpa/sn) - Steigende Nachfrage, aber weniger Spenden: Die Tafeln in Sachsen stehen zunehmend unter Druck. Die 45 Tafeln im Freistaat müssten mit etwa 30 bis 40 Prozent weniger als Lebensmittelspenden auskommen, sagte der Landesvorsitzende Stephan Trutschler. Zugleich gibt es mehr Bedürftige. "Die Schere klafft immer weiter auseinander", so Trutschler.
Nach Einschätzung des Landesverbandes steigt auch bei den Einzelhändlern der Kostendruck – Lebensmittel werden oft mit Rabatten als Sonderangebote verkauft. Zudem helfen KI-gestützte Warenwirtschaftssysteme, dass weniger aussortiert wird. "Selbst, wenn es von uns eine Spendenquittung gibt, ist es für die Märkte Umsatz, der verloren geht", so Trutschler.
Das bekommen die Tafeln vielerorts zu spüren, wenn die Helfer am Morgen die Supermärkte abfahren. Die Tafeln sind daher vermehrt auf Großspenden von Unternehmen angewiesen. Ab und an bekommen die Einrichtungen Paletten voller Joghurt, Gebäck oder veganen Burgerpatties, auf die versehentlich ein falsches Mindesthaltbarkeitsdatum gedruckt wurde. Das gilt es dann geschickt zu verteilen, so Trutschler.
