Saudi-Arabien brüskiert und hofiert die USA
DW
Kurz vor dem Besuch von US-Präsident Biden im Königreich wird bekannt, dass Riad seine Öl-Importe aus Russland gesteigert hat. Gleichzeitig will Saudi-Arabien seinen Luftraum auch für israelische Airlines öffnen.
Die zivile Luftfahrtbehörde Saudi-Arabiens erklärte im Kurzbotschaftendienst Twitter, der Luftraum werde "für alle Fluggesellschaften geöffnet, die die Anforderungen der Behörde für einen Überflug erfüllen". Die Maßnahme ermöglicht damit auch einen Überflug für Flugzeuge von und nach Israel - und wurde von US-Präsident Joe Biden als "historische Entscheidung" gewürdigt.
"Diese Entscheidung ebnet den Weg für eine integriertere, stabilere und sicherere Nahost-Region, was von zentraler Bedeutung für die Sicherheit und den Wohlstand der USA und der US-Bevölkerung und für die Sicherheit und den Wohlstand Israels ist", erklärte Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan.
Saudi-Arabien hat wiederholt erklärt, keine offiziellen Beziehungen mit Israel aufnehmen zu wollen, bevor der Konflikt zwischen Israel und Palästinensern beigelegt ist. Es wird erwartet, dass Biden sich bei seinem Besuch in dem Königreich für eine Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und Saudi-Arabien einsetzen wird.
Zuvor war bekannt geworden, dass das saudische Königreich von April bis Juni 647.000 Tonnen Öl über russische und estländische Häfen importiert hat. Dies entspricht 48.000 Fass (159 Liter) pro Tag. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres betrug die Menge 320.000 Tonnen.
Das Königreich verwendet das importierte Öl zur Stromerzeugung und kann dann eigenes Rohöl exportieren. Besonders viel Strom wird auf der Arabischen Halbinsel in den heißen Sommermonaten zur Kühlung benötigt.