Samenspender log über Abschluss - Herzlos-Mutter will ihr Baby loswerden
RTL
Eine junge Frau aus Japan gibt ihr Kind zur Adoption frei, weil der Samenspender nicht mehr ihren Wünschen entspricht. Er hatte über seinen Abschluss gelogen.
Es sollte eigentlich eine Geschichte voller Vorfreude und Mutterglück werden und endete für eine junge Frau aus Japan doch ganz anders. Über Monate hinweg suchte sie nach einem Samenspender, mit dem sie ihr zweites Kind bekommen wollte. Kaum hatte sie einen passenden Mann gefunden, wurde sie schwanger, doch dann folgte der große Schock: Der Mann war eigentlich gar nicht der, für den er sich ausgegeben hatte. Jetzt versucht die Frau mit aller Kraft, ihr Kind loszuwerden.
Es hätte für das junge Paar aus Tokio ja so schön sein können. Wie die japanische Tageszeitung "Tōkyō Shimbun" bereits im Dezember berichtete, hätten die beiden schon ein zehnjähriges Kind zusammen gehabt und geplant, ein weiteres zu bekommen. Da sich bei einer Untersuchung jedoch herausgestellt hatte, dass der Ehemann an einer Erbkrankheit leidet, wollten sie auf einen Samenspender zugreifen – und das ging gehörig daneben.
Denn in Japan suchen sich die meisten Frauen ihre Samenspender auf dem Schwarzmarkt. Wie das Online-Magazin "Japan Insider" erklärt, ist der Grund dafür ein Gesetz von 2005, das es Kindern einer künstlichen Befruchtung erlaubt, ihren leiblichen Vater ausfindig zu machen. Die meisten Samenspender möchten aber anonym bleiben, so das Magazin, weshalb viele Männer ihre Samen nur über die sozialen Netzwerke verkaufen. Und hier können sie allerlei Behauptungen über ihr Alter, ihre Gesundheit oder ihre Herkunft abgeben, ohne Beweise aufführen zu müssen. Genau das wurde der jungen Frau und ihrem Ehemann aus Tokio zum Verhängnis.
Wie die Zeitung Tōkyō Shimbun weiter berichtet, fand das Paar nach monatelanger Suche endlich einen passenden Spender. Der behauptete Japaner zu sein und einen Abschluss an der renommieren Universität von Kyoto zu haben. Da es laut "Japan Insider" in ganz Japan nur zwölf Einrichtungen gäbt, die eine künstliche Befruchtung durchführen könnten, beschloss die Frau, das Kind auf natürlichem Wege zu empfangen. Sie und ihr Samenspender trafen sich anschließend zehn Mal zum Sex, bis sie endlich schwanger wurde.
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Doch dann fand die Frau heraus, dass der Samenspender über seine Identität gelogen hatte. Er war eigentlich Chinese und verheiratet und hatte an einer komplett anderen Universität seinen Abschluss gemacht. Für die Frau ein No-Go. Da es für eine Abtreibung aber bereits zu spät war, will sie das Ungeborene nun zur Adoption freigeben. Sollte sich bis zur Geburt niemand für die Adoption finden, nimmt sich ein staatliches Kinderheim dem Baby an.
Und damit nicht genug. Aus einer Pressemeldung von Dienstag, die der Nachrichtensender TBS News veröffentlichte, geht hervor, dass die Frau ihren Samenspender auf Schadensersatz verklagt hat. Sie fordere laut ihrem Anwalt insgesamt 330 Millionen Yen (etwa 2,5 Millionen Euro), weil sie seit dem Vorfall unter Schlafstörungen und anderen psychischen Problemen leide. (jbü)