Salvini drohen 15 Jahre Haft wegen Schiffsblockade
n-tv
Freiheitsberaubung und Amtsmissbrauch? Im Sommer 2019 verhindert Italiens damaliger Innenmister Salvini, dass ein Rettungsschiff in Lampedusa anlegt. Mehr als 150 Menschen sind an Bord gefangen. Einige springen aus Verzweiflung ins Meer. Für die Blockade muss sich Salvini heute vor Gericht verantworten. Von Einsicht keine Spur.
Dieser Samstag ist ein wichtiger Tag für Matteo Salvini. In Palermo muss sich der ehemalige italienische Innenminister vor Gericht im Fall des blockierten Seenotretter-Schiffs "Open Arms" verantworten. Der Chef der rechten Partei Lega soll im August 2019 in seiner Zeit als Minister das Schiff der spanischen Hilfsorganisation am Einlaufen in einen Hafen gehindert haben. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 48-Jährigen Freiheitsberaubung und Amtsmissbrauch vor. Ihm könnten im Falle einer Verurteilung 15 Jahre Haft drohen.
Salvini war von Juni 2018 bis September 2019 Innenminister im ersten Kabinett der Regierung von Ministerpräsident Giuseppe Conte, dem Vorgänger des aktuellen Regierungschefs Mario Draghi. Seine Anti-Migrations-Linie galt als hart. Im Laufe des Prozesses will das Gericht auch die damalige Regierungsberaterin und heutige Innenministerin Luciana Lamorgese sowie den damaligen Minister für Arbeits- und Sozialpolitik und heutigen Außenminister Luigi Di Maio hören.