
Sahra Wagenknecht will "populäre Linke" schaffen
n-tv
Ex-Fraktionschefin Wagenknecht will aus ihrer Partei eine "populäre Linke" machen. Die solle sich nicht auf bestimmte Milieus verengen, sondern für die Bedürfnisse breiter Bevölkerungsschichten da sein. Ostdeutschland soll einen Schwerpunkt bilden. Zu Krieg und Aufrüstung gibt es eine klare Meinung.
In der Linken fordert eine Gruppe um die frühere Fraktionschefin Sahra Wagenknecht eine Neuausrichtung der Partei. "So wie bisher darf es nicht weitergehen, sonst verschwindet unsere Partei in der Bedeutungslosigkeit", heißt es im "Aufruf für eine populäre Linke". Die Partei müsse sich für die Mehrheit der Bevölkerung einsetzen und dürfe sich "nicht auf bestimmte Milieus verengen".
Wagenknecht hatte schon vor der Bundestagswahl in ihrem Buch "Die Selbstgerechten" beklagt, viele "Lifestyle-Linken" hätten die Bodenhaftung verloren und blickten auf jene herab, die ein einfacheres oder traditionelleres Leben führten. Jetzt klingen in dem dreiseitigen Aufruf, den neben Wagenknecht etwa 80 Parteimitglieder unterzeichnet haben, ähnliche Motive an.
Darin heißt es, die Partei müsse für die Arbeitenden, die Familien, die Rentnerinnen und Rentner und die sozial Benachteiligten aktiv sein. "Es ist unsere Pflicht, die Millionen zu erreichen, deren Interessen missachtet werden und die sich eine Verbesserung ihrer Lebenssituation erhoffen", heißt es weiter. "Eine besondere Verantwortung haben wir für den Osten der Republik, für abgehängte und von Strukturkrisen gebeutelte Regionen." Die Linke dürfe nicht von oben herab belehren. Sie solle zudem Friedenspartei sein, die sich konsequent Aufrüstung widersetze.
