
Sachsen-Anhalts Gesundheitsämtern fehlen Ärzte
n-tv
Corona hat die Gesundheitsämter in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Schon vorher hatten sie Probleme, Ärzte zu finden. Sie beklagen auch jetzt, dass sich kaum etwas gebessert hat.
Magdeburg (dpa/sa) - Den Gesundheitsämtern in Sachsen-Anhalt fehlen trotz einiger Bemühungen und Lichtblicke in erheblichem Maß Ärztinnen und Ärzte. "Wir haben 30 unbesetzte Arztstellen, wir haben eine Altersstruktur der Amtsleiter, der Amtsärzte, ein Stück über 60. Die meisten werden innerhalb kürzester Zeit in Rente gehen", sagte der Vorsitzende des Landesverbandes der Ärztinnen und Ärzte des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, Eike Hennig. "Sowohl für die Ärzte als auch für die Amtsärzte ist Nachwuchs praktisch nicht rekrutierbar." Das hänge aus seiner Sicht nach wie vor mit der vergleichsweise geringen Bezahlung zusammen. Hennig, der seit rund 15 Jahren das Gesundheitsamt der Landeshauptstadt Magdeburg leitet und selbst vor dem Ruhestand steht, sagte weiter: "Die ersten drei Ämter, die ihren Amtsarzt jetzt aufgrund einer verdienten Pensionierung verloren haben, sind jetzt in Leitung von Juristen und Verwaltungsmitarbeitern. Ich halte diesen Weg für falsch." Es sei nicht so, wie viele behaupteten, dass der Amtsleiter des Gesundheitsamts als Jurist sich um die juristischen Verwaltungsdinge kümmere, und der Arzt sich um die medizinischen Dinge. "Das kann man nicht trennen. Das ist alles viel zu verwoben. Und insofern ist das eine schlimme Entwicklung." In der Not geboren, glaube er, sei niemand zu finden gewesen.More Related News
