
Sachsen-Anhalt will Grundschullehrkräfte besser bezahlen
n-tv
Der Unterrichtsausfall ist enorm. Auch wenn Sachsen-Anhalt schon vieles unternommen hat, es fehlen Lehrer in großem Stil. Neue Maßnahmen werden auf den Weg gebracht. Noch vor der Verkündung gab es Protest.
Magdeburg (dpa/sa) - Lehrer sollen eine Stunde pro Woche länger vor der Klasse stehen, Grundschullehrkräfte besser bezahlt werden und die Schulen bekommen Budgets, um Personallücken selbst zu schließen. Sachsen-Anhalt will eine Reihe weiterer Schritte gehen, um dem Lehrermangel zu begegnen. "Überall fehlen Lehrerinnen und Lehrer, überall fallen Stunden aus", sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am Donnerstagabend in Magdeburg. "Den Unterrichtsausfall wollen wir in Richtung Null schieben", sagte Haseloff, der verschiedene Akteure zum bildungspolitischen Dialog in die Staatskanzlei eingeladen hatte und danach ein Maßnahmenpaket vorstellte.
Zum beschlossenen Paket gehört, dass Lehrerinnen und Lehrer künftig eine Stunde pro Woche länger vor der Klasse stehen. Bei Grundschullehrerinnen seien das 28 statt bislang 27 und bei Sekundarschule- und Gymnasiallehrern 26 statt 25 Stunden. "Damit kommen wir auf den deutschen Durchschnitt", sagte Haseloff. Die Verpflichtung solle zeitlich befristet sein und die zusätzlichen Stunden sollten entweder vergütet werden oder auf einem Arbeitszeitkonto angerechnet werden. Schon ab dem kommenden Schulhalbjahr soll die Regelung gelten. Laut Haseloff kann damit in etwa die Hälfte von etwa 1000 fehlenden Kräften an den Schulen kompensiert werden.
Noch vor dem Ende verließ die Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Sachsen-Anhalt, Eva Gerth, die Veranstaltung in der Staatskanzlei aus Protest. Den "Zwang" zur Mehrarbeit lehne sie ab. Das sei eine zusätzliche Belastung für die Lehrkräfte. Die Maßnahme sei "völlig unnötig und ein falsches Signal an die Schulen", so Gerth. Zudem sei die Veranstaltung kein Dialog gewesen, die Landesregierung habe lediglich Maßnahmen vorgestellt.
