
Südkorea und Deutschland stehen vor einem geopolitischen Dilemma
DW
Südkorea und Deutschland sind wirtschaftlich eng mit China verbunden. Sicherheitspolitisch sind die USA ihr Partner. Wachsende Spannungen zwischen China und USA bereiten ihnen Probleme. Gemeinsam suchen sie Lösungen.
Deutschland und Südkorea trennen gut 8000 Kilometer. Aber die Geschichte beider Länder und ihre vergleichbaren Interessen machen sie zu naheliegenden Partnern.
Deutschland wurde 1949 von den Siegermächten des Zweiten Weltkriegs in Ost- und Westdeutschland, Korea nach dem Koreakrieg 1953 in Nord- und Südkorea geteilt. In der Zeit danach haben Westdeutschland und Südkorea eine rasante Wirtschaftsentwicklung und auch einen Prozess der Demokratisierung durchlaufen.
Deutschland erlebte dann 1989/90 die Wiedervereinigung, die in Korea bis heute ausgeblieben ist. Beide Länder waren Frontstaaten des Kalten Krieges, der aufgrund der jeweiligen Teilung besondere Brisanz hatte. Aber beide Länder haben auch in besonderer Weise von der internationalen Ordnung nach dem Zweiten Weltkrieg profitiert.
Bei einem Besuch im Bonner Funkhaus der DW sagte der südkoreanische Botschafter Kim Hong Kyun: "Auf Grund der gemeinsamen historischen Erfahrungen streben Korea und Deutschland eine weitere Zusammenarbeit in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Kultur und von Mensch zu Mensch an."
Botschafter Kim ist gerade in Deutschland unterwegs, um den Austausch der erster Diplomaten zwischen dem Deutschen Reich und dem Kaiserreich Korea vor 140 Jahren und das Anwerberabkommen der 1960er-Jahre zu feiern, als Tausende koranischer Bergarbeiter und Krankenschwestern nach Deutschland kamen.
