
Söder: Vorrang für Industrie bei Stromnetzanschlüssen
n-tv
Der Stromnetzausbau geht nicht so schnell voran wie geplant. Warum Bayerns Regierung nun eine neue Prioritätenliste fordert.
München (dpa/lby) - Wichtige Industriebetriebe und Rechenzentren sollen nach dem Willen der bayerischen Staatsregierung bei neuen Stromnetzanschlüssen Vorrang bekommen. Die Unternehmen sollten nicht teils jahrelang darauf warten müssen, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach einem Spitzengespräch mit Wirtschaft und Netzbetreibern in der Staatskanzlei.
Derzeit erfolgten die Anschlüsse im Windhundverfahren - und da seien Betreiber von Batteriespeichern oftmals schneller. Deshalb brauche es auf nationaler Ebene eine andere "Prioritätenliste", sagte Söder. Wichtige Unternehmen und Rechenzentren, die ganz entscheidend seien für das Herzstück der Digitalisierung, müssten eine "gewisse Priorisierung" erfahren.
Zudem betonte Söder, dass große Stromtrassen künftig nicht mehr unter der Erde, sondern überirdisch gebaut werden sollen - mit dieser Ankündigung hatte Söder mit einer jahrelangen CSU-Position gebrochen. "Die Erdverkabelungen, die beschlossen wurden, bleiben alle", versicherte Söder. Bei neuen Trassen sei die bayerische Staatsregierung aber auch offen für Freileitungen, betonte er.
