Russland wollte Freilassung von Tiergartenmörder erwirken
Die Welt
Wegen eines Mordes im Berliner Tiergarten sitzt ein Russe in deutscher Haft. Wie jetzt bekannt wurde, hat Moskau offenbar versucht, den Mann im Zuge der Verhandlungen um die US-Basketballerin Brittney Griner freizubekommen.
Im Zuge der Verhandlungen über die Freilassung der US-amerikanischen Basketballspielerin Brittney Griner und eines weiteren Amerikaners soll Russland nach US-Angaben die Überstellung des verurteilten Russen im sogenannten Tiergartenmordfall gefordert haben. „Sie haben die Übergabe eines Mannes (...) gefordert, eines Mörders, der in Deutschland in Haft sitzt“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, dem US-Sender ABC News am Sonntag.
Dies sei von den USA aber nicht als ernsthaftes Gegenangebot betrachtet worden. Schließlich könne sich Washington nicht einmischen, wenn sich der Mann nicht in US-Gewahrsam befinde. Bereits im Juli hatte es Berichte gegeben, nach denen Russland den USA die Forderung über informelle Geheimdienstkanäle unterbreitet haben soll. Das Ersuchen war den Berichten zufolge unter anderem als problematisch eingestuft worden, weil der heute 57-Jährige in Deutschland im Gefängnis sitzt.