
Russland will Taurus-Einsatz als "direkte Beteiligung" Deutschlands werten
n-tv
Seitdem Friedrich Merz eine Lieferung des Taurus-Marschflugkörpers erneut ins Spiel gebracht hat, gibt es aus Moskau gewohnt scharfe Töne. Eine als Hardlinerin bekannte Sprecherin erhöht nun erneut den Druck. Experten haben gängige Kreml-Behauptungen hingegen bereits mehrfach richtiggestellt.
Jeder Angriff mit Taurus-Marschflugkörpern auf russische Ziele würde nach Angaben des Außenministeriums in Moskau als eine "direkte Beteiligung" Deutschlands an dem Konflikt aufgefasst. "Ein Schlag mit diesen Raketen gegen russische Einrichtungen (...) wird wie eine direkte Beteiligung Deutschlands an den Kampfhandlungen an der Seite des Regimes in Kiew aufgefasst, mit allen Konsequenzen, die das mit sich bringt", wurde die als Hardlinerin bekannte Außenamtssprecherin Maria Sacharowa von russischen Nachrichtenagenturen zitiert.
Der Einsatz der Marschflugkörper sei "ohne direkte Unterstützung von Soldaten der Bundeswehr nicht möglich", behauptete Sacharowa. Der Ex-Nato-General Erhard Bühler sagte hingegen einst im MDR-Podcast "Was tun, Herr General?": "Die Taurus-Marschflugkörper könnten ohne deutsche Soldaten in der Ukraine eingesetzt werden. Die Ukrainer müssten natürlich ausgebildet werden. Das ist wie bei jedem anderen Waffensystem auch." Operative Ziele für Angriffe könnten die Ukrainer selbst auswählen, so der Ex-Nato-General.
