
Russland stoppt Gasexporte in die Niederlande
n-tv
Von "unfreundlichen" Staaten verlangt Moskau die Zahlung in Rubel. Der niederländische Energie-Konzern Gasterra weigert sich. Die Konsequenz: Der russische Staatskonzern Gazprom stellt seine Gas-Lieferungen zum 31. Mai ein. Doch die Niederlande sind vorbereitet.
Der russische Energiekonzern Gazprom stoppt nach Angaben des niederländischen Energieversorgers Gasterra seine Gaslieferungen an das Unternehmen. Grund dafür sei die Weigerung von Gasterra, Lieferungen in Rubel zu zahlen, teilte das niederländische Unternehmen in Groningen mit. Als Reaktion darauf habe Gazprom erklärt, "die Lieferung mit Wirkung zum 31. Mai 2022 einzustellen".
Wie Gasterra weiter mitteilte, bedeute dies, dass bis Oktober zwei Milliarden Kubikmeter Gas nicht in die Niederlande geliefert werden. Dem habe das niederländische Unternehmen aber bereits vorgegriffen und Gas bei anderen Anbietern gekauft. Zum 1. Oktober wäre der Liefervertrag mit Gazprom ausgelaufen.
Hintergrund des Lieferstopps ist, dass Russlands Staatschef Wladimir Putin nach Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine und angesichts der Sanktionen des Westens verkündet hatte, dass "unfreundliche" Bezieherländer russischen Gases ihre Rechnungen künftig in Rubel zahlen müssten. Als "unfreundlich" gelten in Moskau unter anderem alle EU-Staaten. Die Europäer sehen in der Zahlung in Rubel eine nachträgliche Veränderung der geltenden Verträge und lehnen dies ab. Unternehmen, die den russischen Forderungen nachkommen, riskieren zugleich, wegen Verstößen gegen EU-Sanktionen belangt zu werden.
