
"Russland kann diesen Krieg noch drei Jahre weiterführen"
n-tv
Mit ihrem 13. Sanktionspaket gegen Russland nimmt die Europäische Union erneut den russischen Verteidigungsapparat ins Visier. Zwar könne Moskau mit seiner Kriegswirtschaft weiter Waffen produzieren, dennoch leide die Herstellung unter den Embargos, sagt Experte Michael Rochlitz im Interview. Rochlitz ist Professor für die Volkswirtschaften Russlands, Osteuropas und Eurasiens am St. Antony's College der Universität Oxford.
ntv.de: Die Sanktionen der Europäischen Union zielen seit Beginn der Invasion in die Ukraine darauf ab, Russlands Verteidigungsindustrie zu schädigen. Hat das geklappt?
Michael Rochlitz: Zum einen hatten die Sanktionen das Ziel, der russischen Rüstungsindustrie die Aufrüstung und Waffenproduktion zu erschweren. Das hat funktioniert. Zum anderen gab es die Hoffnung, dass sich unter den russischen Oligarchen eine Opposition gegen Präsident Wladimir Putin bildet, da die EU fast 2000 Leute sanktioniert hat. Sie dürfen nicht einreisen. Ihre Gelder im Ausland wurden blockiert. Die Hoffnung war, dass diese Leute sich gegen Putin stellen, weil sie durch die Sanktionen direkt darunter leiden, dass der Krieg geführt wird. Aber das hat nicht funktioniert.
