
Russland evakuiert Nachbarregion von Kursk
n-tv
Der überraschende ukrainische Vorstoß nach Kursk erwischt die russische Militärführung auf dem falschen Fuß. Die genaue Lage vor Ort ist unklar, doch Zehntausende Russen bleibt derzeit nur eine Wahl: Sie müssen ihre Heimat verlassen.
Russland hat aufgrund der ukrainischen Offensive in der russischen Grenzregion Kursk die Evakuierung von Teilen der benachbarten Region Belgorod angeordnet. "Es gibt feindliche Aktivitäten an der Grenze des Bezirks Krasnojaruschski", teilt Regionalgouverneur Wjatscheslaw Gladkow in einem Video in der sozialen Plattform Telegram mit. "Für die Gesundheit und Sicherheit unserer Bevölkerung" würden die Menschen an "sicherere Orte" gebracht. Offiziellen Angaben zufolge leben in dem Bezirk rund 14.000 Menschen.
Zuvor hatte bereits Zehntausende Menschen im Gebiet Kursk selbst die Flucht ergriffen. Der geschäftsführende Gouverneur der Region, Alexej Smirnow, sprach von einer schwierigen Lage angesichts des Beschusses mit Raketen, Drohnen und Artillerie. Laut Stand vom Wochenende wurden demnach bereits 76.000 Menschen in andere Regionen gebracht.
Ukrainische Truppen haben in der vergangenen Woche die Grenze zur westrussischen Region Kursk überquert und sind mehrere Kilometer auf russisches Gebiet vorgerückt. Nach Angaben aus Kiew sind an der Offensive Tausende ukrainische Soldaten beteiligt. "Das Ziel ist es, die Stellungen des Feindes auseinanderzuziehen, ihm maximale Verluste zuzufügen und die Lage in Russland zu destabilisieren", sagte ein Vertreter der ukrainischen Sicherheitsbehörden. Ihm zufolge stärkt der Vorstoß die Moral der ukrainischen Armee, der Regierung und auch des Volkes: "Dieser Einsatz hat uns gezeigt, dass wir angreifen und vorwärtskommen können", sagte er.
