
Russischer Präsidentschaftsbewerber Baburin gibt plötzlich auf
n-tv
Der russische Präsidentschaftskandidat Sergej Baburin kündigt seinen Ausstieg aus dem Rennen an. Stattdessen wirbt er nun für die Wiederwahl des Kremlchefs Wladimir Putin. Die Gründe für Baburins Rückzug bleiben unklar - doch es gibt eine naheliegende Theorie.
Anderthalb Monate vor der Präsidentenwahl in Russland hat ein Bewerber noch vor seiner offiziellen Registrierung aufgegeben und wirbt stattdessen für eine Wiederwahl von Kremlchef Wladimir Putin. Sergej Baburin von der Partei Gesamtrussische Volksunion brachte bei der zentralen Wahlkommission zuerst noch mehrere Kartons vorbei, die angeblich die für eine Kandidatur benötigten rund 100.000 Bürgerunterschriften enthielten. Wenig später erklärte er aber, seine Bewerbung zurückzuziehen.
Baburin begründete seinen plötzlichen Sinneswandel offiziell mit dem Krieg in der Ukraine. "In dieser für die Heimat schwierigen Stunde ist es nicht an der Zeit, die Kräfte des Volks zu spalten", sagte Baburin laut der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Warum er dann aber überhaupt erst eine Kandidatur angekündigt und Unterschriften hatte sammeln lassen, erklärte der nationalistische Politiker nicht.
Der prominente Journalist Alexej Wenediktow vermutete, dass Baburin aus dem Machtapparat eine Aufforderung zum Aufgeben bekommen habe. "Ihm wurde sanft davon abgeraten, dem Präsidenten auch nur ein Prozent wegzunehmen", schrieb Wenediktow, der frühere Chefredakteur des mittlerweile geschlossenen kremlkritischen Radiosenders Echo Moskwy, auf Telegram.
