
Russischer Lehrer filmt Indoktrination von Kindern
n-tv
Pavel Talankin ist Lehrer in einer russischen Kleinstadt, als er ein Angebot erhält: Für einen westlichen Filmemacher soll er heimlich den Alltag in der Schule aufnehmen. Das Material wird später zu einem Dokumentarfilm verarbeitet. Dieser gewährt erschreckende Einblicke.
Beinahe hätte der russische Lehrer Pavel Talankin seinen Job aufgegeben, weil er es nicht mehr aushielt, den Kindern seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs Regierungspropaganda eintrichtern zu müssen. Doch dann kontaktierte ihn ein westlicher Filmemacher und schlug ihm vor, seine Beobachtungen zu dokumentierten. Und so filmte Pavel Talankin zwei Jahre lang immer wieder, wie in der russischen Kleinstadt Karabach im Ural der Staat seine Schulkinder auf den Krieg einschwört und sie manipuliert.
Dabei kam es Talankin zugute, dass er der Videobeauftragte in seiner Schule war. Er filmte, wie die Kinder lernten, im Gleichschritt zu marschieren. Er filmte einen Wettbewerb im Granatenwerfen und Unterrichtsstunden, in denen die Ukrainer als Neonazis bezeichnet wurden. Bei einem Schulbesuch von Wagner-Söldnern bekamen die Kinder verschiedene Waffentypen erklärt und wurden mit militärischen Überlebenstipps bedacht. "Macht den Helm nicht unterm Kinn zu. Wenn Ihr einen Kopfschuss bekommt, bricht es Euch das Genick", erklärte da ein Uniformierter vor einer Klasse mit betreten schauenden Jugendlichen. Irgendwann wurde Talankin klar, dass er nicht mehr bleiben konnte.
