Russen horten massenhaft Medikamente
n-tv
Der Andrang in den Apotheken in Russland ist riesig, der Umsatz steigt enorm. Die Bürger decken sich mit Arzneimitteln ein, besonders gefragt sind Antidepressiva, Schlaftabletten und Verhütungsmittel. Nun gibt es, zumindest vorübergehend, einen Mangel bei einigen Medikamenten.
In Russland ist der Medikamentenkonsum seit Beginn der Invasion der Ukraine deutlich angestiegen. Das geht aus Daten des Unternehmens DSM Group hervor, das sich auf Analysen im Medikamentenhandel spezialisiert hat. Demnach haben sich Russen unter anderem mit Antidepressiva, Schlaftabletten und Verhütungsmitteln eingedeckt.
Nach den von DSM für die Tageszeitung "Wedomosti" erhobenen Daten haben Russen vom 28. Februar bis zum 13. März über 270 Millionen Arzneimittel in Apotheken für 98,6 Milliarden Rubel (970 Millionen Euro) gekauft. Damit haben sie in diesen zwei Wochen fast genauso viel Medikamente eingekauft wie im gesamten Januar. Aus den Daten geht hervor, dass sowohl die Nachfrage nach im Ausland hergestellten Arzneimitteln angestiegen ist, wie auch nach heimischen Produkten. Vor allem die Nachfrage nach Antidepressiva, Schlaftabletten, Insulin, Krebs- und Herzmedikamenten, Hormonen und Verhütungsmitteln ist demnach stark gestiegen.
DSM-Generaldirektor Sergej Schuljak sprach von einer "Hysterie" und führte den Trend gegenüber Reuters auf Angst zurück. "Die erste Angst war, dass alles teurer werden könnte, und die zweite Angst war, dass Medikamente, die sie brauchen, in einiger Zeit nicht mehr verfügbar sein würden." Die Menschen seien in Schlangen vor Apotheken gestanden und hätten alles gekauft.