
"Russen hatten nach Kriegsbeginn besonders Angst vor dem Kreml"
n-tv
China überwacht seine 1,4 Milliarden Bürger lückenlos. Möglich macht das ein KI-Modell, das Peking etwa nach Russland exportiert. Die Russen seien sich der Gefahr der Technologie bewusst, sagt Experte Michael Rochlitz. Noch gefährlich werde es, wenn US-Präsident Trump sie für sich entdecke.
ntv.de: Wie kam es, dass autoritäre Staaten KI für ihre Zwecke entdeckt haben?
Michael Rochlitz: China ist da der Vorreiter gewesen. Es hat angefangen mit dem asiatischen Spiel Go, das viel komplexer ist als Schach. Das Londoner Startup DeepMind hatte 2016 die erste KI entwickelt, die in Go besser war als asiatische Spieler, auch jene aus China. Dieses Team ist nach Seoul geflogen, die KI hat dort gegen den koreanischen Weltmeister Lee Sedol gespielt und vier von fünf Spielen gewonnen. Das war der Aha-Moment für die Chinesen: Westliche Computerexperten waren plötzlich stärker als Asiaten in diesem sehr asiatischen Spiel. Aus Angst, ins Hintertreffen zu geraten, hat der chinesische Staat dann massiv in KI investiert. Große Mengen an Daten über die chinesische Bevölkerung hatte China sowieso bereits gesammelt, unter anderem durch das Social Credit System…
