
Rund 800 Jahre alte Nordklausur am Naumburger Dom entdeckt
n-tv
In der Nähe des heutigen Naumburger Doms haben Archäologen die baulichen Spuren der Nordklausur vom Vorgängerbau entdeckt. Der Bau von 1028 war Anfang des 13. Jahrhunderts im Zuge des Dom-Neubaues teilweise abgerissen worden.
Naumburg (dpa/sa) - Die archäologische Suche nach der Nordklausur auf dem Naumburger Domplatz ist erfolgreich abgeschlossen worden. "Es gab eine Nordklausur, Reste von Gebäuden und eines drei Meter breiten Kreuzganges wurden freigelegt", sagte der Grabungsleiter und Archäologe Holger Rode vom Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt der Deutschen Presse-Agentur.
Als Klausur (lat. Verschluss) wird der abgegrenzte Bereich für Mitglieder eines Ordens bezeichnet. Er dient der Gemeinschaft als Ort der Zurückgezogenheit. Nur wenige Außenstehende, etwa Ärzte oder Handwerker, dürfen diesen Bereich zeitweilig betreten.
Zuvor wurde vermutet, dass zeitweise eine Nord- und eine Südklausur am Naumburger Dom existierten. "Das wurde jetzt zweifelsfrei widerlegt", sagte Rode. "Im Zuge des Neubaus des heutigen Doms um 1208 wurde die Nordklausur teilweise abgerissen und an der Südseite des neuen Doms wieder aufgebaut. Es gab also immer nur eine Klausur." Von der Nordklausur wurde ein kleinerer Keller nachgewiesen. "Wahrscheinlich wurden nicht alle Gebäudeteile der Klausur nach 1210 abgebrochen, einige Teile wurden sicher weiter genutzt", sagte Rode.
