
"Rumänen gehen aus Frust über das System auf die Barrikaden"
n-tv
Nach der Annullierung der Präsidentschaftswahl startet Rumänien einen neuen Anlauf. Auch dieses Mal gehört mit George Simion ein Rechtsextremer zu den Favoriten. Grund sei die tiefe Enttäuschung über die Arbeit der Regierung, sagt Expertin Katja Plate.
ntv.de: Der Rechtsradikale George Simion, Vorsitzender der Allianz für die Union der Rumänen (AUR), ist Favorit bei der Präsidentschaftswahl in Rumänien. Die erste Wahlrunde startet am Sonntag. Welche Ansichten vertritt Simion?
Katja Plate: George Simeon ist seit etlichen Jahren ein politisches Phänomen in Rumänien. Er kommt aus der Hooliganszene des Fußballs. In Osteuropa ist diese Szene bisweilen mit politisch rechten Bewegungen verbunden. Simion forderte, im Sinne des rumänischen Unionismus, die Republik Moldau solle Teil Rumäniens werden. Das Gleiche forderte er bezüglich eines westlichen Teils der Ukraine rund um die Stadt Czernowitz, wo eine rumänische Minderheit lebt. Er wurde deshalb sowohl in der Republik Moldau als auch in der Ukraine zur Persona non grata erklärt und darf nicht einreisen. Kiew warf ihm auch vor, er sei ein russischer Spion und würde in irgendeiner Form mit den russischen Geheimdiensten kooperieren.
