Rudy Giuliani „verrückt“ – Donald Trump lästert über ehemaligen Anwalt
Frankfurter Rundschau
Selbst Donald Trump war es offenbar peinlich, als Rudy Giuliani einen denkwürdigen Auftritt nach der US-Wahl gab.
Washington D.C. – „Er ist verrückt. Das ist mir klar“, soll Donald Trump über Rudy Giuliani gesagt haben. Über seinen alten Freund und Weggefährten also, seinen politischen Verbündeten und persönlichen Anwalt, der für ihn gemeinsam mit illustren Figuren wie Sydney Powell die Klagen gegen das Ergebnis der US-Wahl 2020 angeführt hatte. Doch als Giuliani bei einer Pressekonferenz die Haarfarbe über die Halbglatze floss, da wurde selbst Trump stutzig, ob die Verbindung zum einstigen Bürgermeister von New York wirklich noch hilfreich sein würde.
Darüber berichtet Bob Woodward in seinem neuen Enthüllungsbuch, das sich mit den letzten Tagen der Trump-Administration beschäftigt. Es ist bereits das dritte Buch, das der mit dem Watergate-Skandal berühmt gewordene, preisgekrönte Journalist über Donald Trump schreibt. Zum Vergleich: Über den doppelt so lange amtierenden Vorgänger Trumps, Barack Obama, brachte Woodward nur ein Buch zustande.
Auszüge aus seinem neuen Buch mit dem Titel „Peril“ (die Gefahr) liegen nun unter anderem der Zeitung Washington Post sowie der US-Nachrichtenseite Business Insider vor. Der berichtet von einem Gespräch zwischen Donald Trump und Lindsey Graham. Der Republikaner und Trump-Unterstützer soll sich nach dem denkwürdigen Auftritt von Giuliani an den damals noch amtierenden US-Präsidenten gewandt haben. Kurz zuvor hatte Giuliani eine Pressekonferenz gegeben, auf welcher haltlose und bis heute unbewiesene Behauptungen aufgestellt hatte, denen zufolge die Demokraten und Joe Biden sich ihren Sieg ergaunert hätten. „Das war mehr als nur bizarr“, soll Graham gesagt und ausgeführt haben: „Ich denke, das hat Druck vom Kessel genommen, weil die Anschuldigungen so unkonzentriert, willkürlich und verschwörerisch wirkten.“