Ruanda: Viele Sitzenbleiber verstärken Bildungskrise
DW
Mehr als 60.000 Schüler müssen in Ruanda eine Klasse wiederholen. Bisher klappte die Versetzung automatisch, auch ohne gute Noten. Jetzt steuert die Regierung gegen.
Die Leistungen von mehr als 60.000 Schülern in Ruanda waren einfach zu schlecht - sie müssen eine Klassenstufe wiederholen. Wie aus den Zahlen des Bildungsministeriums hervorgeht, betrifft das rund 16 Prozent der Schülerinnen und Schüler, die in diesem Jahr am Ende der 6. oder 9. Klasse die nationale Prüfung abgelegt haben. Oder anders gesagt: Nur fünf von sechs dieser Schüler werden versetzt.
Mit diesem Schritt will die Regierung die Qualität der Bildung verbessern. Allerdings sorgt diese neue Richtlinie nicht für Begeisterung bei Eltern und Schülern, denn zuvor waren sie das Gegenteil gewohnt: Schüler konnten gar nicht sitzen bleiben. Ihre Versetzung in die höhere Klasse folgte automatisch - auch ohne gute Noten.