Robert Lewandowski - verdienter Weltfußballer 2021
DW
Robert Lewandowski wird von der FIFA erneut zum Weltfußballer ausgezeichnet. Der Pole setzt nicht nur in der Bundesliga Maßstäbe. Trotz aller Rekorde und Titel bleibt er bodenständig und bescheiden.
"Er ist eine Maschine vorne in der Box, hält überragend den Ball. Und wie er die Tore vollendet, ist einzigartig. Von uns Spielern hat er den Segen, dass er gewinnt", hatte Bayern Münchens Torwart Manuel Neuer schon vor der Verleihung "The Best FIFA Football Awards" in der FIFA-Zentrale in Zürich gesagt. Am Abend wurde Bayern-Stürmer Robert Lewandowski dann tatsächlich erneut zum FIFA-Weltfußballer geehrt, der prestigeträchtigsten Auszeichnung für herausragende Fußballerinnen und Fußballer. Es ist seine zweite Ehrung als Weltfußballer: An ihm hatte im Vorjahr nach dem Triple-Triumph der Bayern kein Weg vorbei geführt.
Herausragend - so muss man das, was Lewandowski in den vergangenen Jahren in Bundesliga und Champions League gezeigt hat, tatsächlich bezeichnen. Der 33-Jährige hat nach dem Triple-Jahr 2020, nach dem er zum "Weltfußballer des Jahres" gewählt wurde, in der Bundesliga den als ewig geltenden 40-Tore-Rekord von Gerd Müller gebrochen und auf 41 Saisontreffer verbessert. Mit insgesamt 43 Bundesligatreffern in einem Kalenderjahr stellte er einen weiteren Rekord auf. Aktuell stehen 23 Treffer in 19 Bundesligaspielen zu Buche, und mit neun Toren in sechs Spielen liegt er nur einen Treffer hinter Sebastien Haller von Ajax Amsterdam in der Torschützenliste der Champions League. Werte, die einen Fußballspieler abheben lassen könnten. Doch gibt es wenige Superstars, die so bodenständig sind wie der bescheidene Pole.
"Hoffentlich gewinnt er den verdienten Titel", hatte auch sein Trainer Julian Nagelsmann gesagt, der bei der digitalen Veranstaltung dabei war." Franz Beckenbauer bezeichnete Lewandowski in der "Bild"-Zeitung als den "Konstantesten im Weltfußball". Auch Thomas Müller hatte seinem Teamkollegen die besten Chancen eingeräumt. Der deutsche Nationalspieler muss es wissen, schließlich bekommt er stets aus nächster Nähe mit, wie beeindruckend "Lewy" seine Arbeit verrichtet. Zahlreiche Tore Lewandowskis hat Müller persönlich aufgelegt.
Der Pole hat es nach seinem "Super-Jahr 2020" geschafft, seine Top-Form zu konservieren - obwohl er mit 33 Jahren langsam in dem Alter ist, in dem andere Profis bereits laut über das Karriereende nachdenken oder langsam merken, dass sie sich schwerer tun, mit der Weltspitze mitzuhalten. Lewandowski ist seit langer Zeit schlicht Weltklasse, und der Zenit seiner Karriere hat sich zum Hochplateau ausgeweitet. Neben dem, was er technisch und körperlich mitbringt - er ist schnell, laufstark, schusssicher und besitzt ein gutes Kopfballspiel - scheint die wachsende Erfahrung den Polen immer noch besser zu machen.
41, 34, 22, 29, 30, 30 - so viele Saisontore schoss Lewandowski in den vergangenen sechs Bundesliga-Spielzeiten. Fünfmal wurde er Torschützenkönig der Liga, insgesamt hat er die Torjägerkanone schon sechsmal gewonnen. In der Bundesliga-Historie ist Lewandowski mit nun 300 Toren der zweitbeste Torschütze aller Zeiten, hinter Stürmerlegende Gerd Müller mit 365 Treffern. "Die Zahlen sind schon Wahnsinn. Ich hätte nie gedacht, dass ich so viele Tore in der Bundesliga erzielen würde", sagte der Pole.