RKI weist neue Risikogebiete für Zecken aus
n-tv
Zecken sind nicht nur lästig, sondern können auch die Hirnentzündung FSME übertragen. Dagegen geimpft sind die wenigsten. Mit dem bevorstehenden Frühling weist das RKI neue Gebiete aus, in denen Bewohnern Zeckenstiche drohen.
In Bayern und Sachsen-Anhalt sind die Risikogebiete für die meist von Zecken übertragene Hirnentzündung FSME ausgeweitet worden. Neu hinzugekommen sind die Landkreise Anhalt-Bitterfeld und Fürstenfeldbruck sowie der Stadtkreis München, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) in einem aktuellen Bericht mitteilt. Damit seien nun knapp 180 Kreise bundesweit als Risikogebiete ausgewiesen.
FSME steht für Frühsommer-Meningoenzephalitis. Überwiegend verlaufen die Infektionen mit den Viren ohne Symptome. Das Risiko einer schweren Erkrankung ist bei Menschen über 60 Jahren deutlich erhöht. Menschen, die in FSME-Risikogebieten wohnen, arbeiten oder sich dort aus anderen Gründen aufhalten und dabei ein Risiko für Zeckenstiche haben, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine FSME-Impfung. 98 Prozent der 2022 übermittelten FSME-Erkrankten sei aber nicht oder unzureichend dagegen geimpft gewesen, schreibt das RKI. Die Impfquoten seien auch in Risikogebieten auf niedrigem Niveau. Ein hoher Anteil von Fällen scheint somit vermeidbar.
Die Einstufung von Risikogebieten basiert auf Daten zu gemeldeten FSME-Erkrankungen von 2002 bis 2022. Ein Infektionsrisiko besteht laut RKI vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen, im südöstlichen Thüringen, in Sachsen und seit dem Vorjahr auch im südöstlichen Brandenburg. Hinzu kommen einzelne Risikogebiete in anderen Bundesländern. Dem RKI zufolge kommt es vereinzelt auch zu Infektionen außerhalb ausgewiesener Risikogebiete. 2022 wurden dem RKI-Bericht zufolge 546 FSME-Erkrankungen übermittelt, 30 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Ein kleiner Teil der Betroffenen infizierte sich wohl im Ausland.