
Reul: Rechtsextremismus "überall da, wo junge Menschen sind"
n-tv
Die Recherchen von "Stern" und RTL zu den Anschlagsplänen auf ein Asylheim rücken den Fokus von Politikern auf Jugendgruppen in der rechtsextremen Szene. Sie zeigten, dass Radikalisierung bei jungen Menschen und in den Medien stattfände, sagt NRW-Innenminister Reul. Auch andere Politiker sehen eine wachsende Gefahr.
Ranghohe Politiker aus Bund und Ländern zeigten sich nach den Enthüllungen von "Stern" und RTL zu rechtsradikalen Jugendgruppen besorgt. Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul sagte gegenüber dem "Stern" und RTL/ntv, die Recherchen zeigten "die Gefahren, die uns aus dem digitalen Rechtsextremismus drohen". Radikalisierung finde nicht mehr in irgendwelchen szenetypischen Kneipen statt, so der CDU-Politiker. "Sondern überall da, wo junge Menschen sind und über Medien, die wir alle täglich nutzen." Ähnlich äußerte sich Brandenburgs SPD-Innenministerin Katrin Lange: "Die Rechercheergebnisse zeigen, dass rechtsextreme Jugendgruppen völlig zu Recht im besonderen Fokus der Arbeit der Sicherheitsbehörden stehen".
Der Vizechef der SPD-Fraktion im Bundestag und Innenpolitiker Dirk Wiese sagte: "Wir müssen immer wieder feststellen, wie schnell sich Menschen heutzutage radikalisieren können und dann zur schrecklichen Tat schreiten." Wiese, der für ein hohes Amt auch in der neuen Regierungslegislatur gehandelt wird, sprach sich in diesem Zusammenhang für den Verbots-Vorstoß von Brandenburgs Verfassungsschutzchef Dirk Müller aus. Dieser hatte in einem Interview mit "Stern" und RTL gefordert, rechte Chatgruppen zu verbieten. "Der brandenburgische Verfassungsschutzchef macht hier einen wichtigen und diskussionswürdigen Vorschlag", sagt Wiese dem "Stern" und RTL/ntv.
