
"Reiche weiß seit 20 Jahren, dass es ohne Gaskraftwerke geht"
n-tv
Am 6. Mai 2025 übernimmt Katherina Reiche das Amt der Bundeswirtschaftsministerin. Es ist das zweite Mal, dass sie der Bundesregierung angehört: Bereits von 2009 bis 2013 war sie als Staatssekretärin im Bundesumweltministerium federführend für die Energiewende zuständig. Hans-Josef Fell saß damals viele Jahre zusammen mit Reiche im Bundestag. Er hat diese Zeit in wenig guter Erinnerung: "Sie hat die erneuerbaren Energien immer als zu teuer kritisiert und den Niedergang der deutschen Solarwirtschaft mitverantwortet", sagt der Mitautor des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im "Klima-Labor" von ntv. Auch für die aktuelle Amtszeit schwant ihm Böses, Fell ist überzeugt: Reiche möchte die Wirtschaft der erneuerbaren Energien unwirtschaftlich machen - heute wie damals.
ntv.de: Sie schreiben in einem Gastbeitrag, dass Katherina Reiche "die Wirtschaft der erneuerbaren Energien unwirtschaftlich machen möchte". Was meinen Sie damit?
Hans-Josef Fell: Katherina Reiche und ich sind 1998 gemeinsam in den Bundestag eingezogen und saßen zusammen unter anderem im Umweltausschuss. Ich habe sie als Politikerin kennengelernt, die mit den erneuerbaren Energien nichts am Hut hat. Sie hat sie immer als zu teuer kritisiert. Von 2009 bis 2013 war sie Staatssekretärin im Bundesumweltministerium unter Peter Altmaier. Das war damals federführend für die Energiewende zuständig. In dieser Zeit wurden die Vergütungssätze für Solaranlagen so drastisch gesenkt, dass der deutsche Markt zusammengebrochen ist. Sie hat den Niedergang der deutschen Solarwirtschaft mitverantwortet.
