Regierung von Tonga schickt Rettungsteams in Tsunami-Gebiete
DW
Nach dem Ausbruch des Vulkans Hunga Tonga-Hunga Ha'apai spricht die Regierung Tonga von einer einmaligen Katastrophe. In Neuseeland brachen zwei Schiffe mit Hilfsgütern für die Bewohner der Tsunami-Gebiete auf.
"Der Evakuierungsprozess hat begonnen", teilte die Regierung des Pazifikstaats mit. Demnach sollen Rettungskräfte nun Bewohner der Tsunami-Gebiete in Sicherheit bringen. Zudem wurden Schiffe mit medizinischem Personal, Vorräten und Zelten entsandt. Die Regierung von Tongabestätigte UN-Angaben, wonach eine bis zu 15 Meter hohe Welle auf die Westküste mehrerer Inseln traf, darunter die Hauptinsel Tongatapu.
Auf der Insel Mango, wo rund 50 Menschen wohnen, seien alle Häuser zerstört worden. Auf Fonoifua stünden nur noch zwei Häuser und die Insel Namuka sei stark beschädigt worden, hieß es aus dem Büro von Ministerpräsident Siaosi Sovaleni. "Die Leute sind in Panik, sie rennen herum und sind verletzt. Viele Überlebende müssen in Behelfsunterkünften schlafen.
Auf der Insel Atata mit ihren rund 100 Bewohnern seien zahlreiche Gebäude verschwunden. "Die Welle ist offenbar einmal komplett über Atata hinweggerollt." Atata und Mango liegen rund 50 und 70 Kilometer von dem Untersee-Vulkan Hunga-Tonga-Hunga-Ha'apai entfernt, der am Samstag ausgebrochen war.
Bisher bestätigten die Behörden drei Todesopfer des Unglücks. Dazu gehört eine 50-jährige Britin, die in Tonga eine Hilfsorganisation für Straßenhunde betrieb. Sie sei von der Flutwelle mitgerissen worden, während ihr Mann sich an einem Baum klammern konnte, sagte ihr Bruder der britischen Zeitung "Guardian". Zudem starben eine 65-Jährige auf der Insel Mango und ein 49-Jähriger auf Nomuka. Nach Angaben der Regierung erlitten mehrere Personen Verletzungen.
Wegen eines beschädigten Untersee-Kabels ist Tonga weiterhin weitgehend von der Außenwelt abgeschnitten. Die Kommunikation läuft über Satellitentelefone. Hilfsflüge können vorerst nicht in Tonga landen, weil die Landebahn des Flughafens mit einer Ascheschicht bedeckt ist. Zudem verhinderten starke Ascheregen jegliche Hilfsflüge, erklärte der australische Minister für die Pazifikinseln, Zed Seselja. Die Landebahn des Hauptflughafens werde derzeit von Hand freigeräumt. Frühestens am Mittwoch könne dort wieder gestartet und gelandet werden.