
Rechter Mob stört Stadtratssitzung in Zittau
n-tv
Bei einer Demonstration gegen eine geplante Flüchtlingsunterkunft im sächsischen Zittau eskaliert die Stimmung. Etliche Teilnehmer dringen anschließend in die Stadtratssitzung ein. Der Oberbürgermeister konstatiert, dass sich Anwohner von den als rechtsextrem eingestuften Freien Sachsen missbrauchen ließen.
Nach einer Demonstration gegen eine geplante Asylunterkunft in Zittau im Südosten von Sachsen haben sich aggressive Teilnehmer ins Rathaus der Stadt gedrängt. Es seien während einer Stadtratssitzung am Donnerstagabend teilweise sehr aggressive Personen in den Saal gekommen, sagte Zittaus Oberbürgermeister Thomas Zenker (Zittau kann mehr). Die Stadtspitze habe die Polizei gerufen, um die Lage in den Griff zu bekommen. Zu der Demonstration hatten die rechtsextremen Freien Sachsen aufgerufen.
Nach Polizeiangaben beteiligten sich rund 350 Menschen an der Demonstration "Kein Asylheim in Hirschfelde". Nach mehreren kurzen Reden sei dazu aufgerufen worden, in die öffentliche Stadtratssitzung zu gehen, teilte die Polizei mit. Wegen der großen Menschenmenge und weil ein Teil "sehr aggressiv auftrat", habe der Referent des Oberbürgermeisters die Polizei um Unterstützung gebeten. Für den Ernstfall wären genug Einsatzkräfte vor Ort gewesen, um den Saal räumen zu können. Hirschfelde liegt etwa achteinhalb Kilometer nördlich von Zittau.
"Nicht zuletzt aufgrund des besonnenen Auftretens des Oberbürgermeisters sowie des Ortsbürgermeisters von Hirschfelde konnte die Lage letztlich soweit beruhigt werden, dass die Menschen den Saal ohne polizeiliches Zutun verließen und die dort verbliebenen mit dem Oberbürgermeister ins Gespräch kommen konnten", erklärte eine Polizeisprecherin.
