Rechenzentrum in Neuenhagen könnte an Wassermangel scheitern
n-tv
Neuenhagen (dpa/bb) - Die geplante Ansiedlung eines großen Rechenzentrums in der Gemeinde Neuenhagen bei Berlin (Märkisch-Oderland) könnte an Wassermangel scheitern. Der Wasserverband Strausberg-Erkner habe mitgeteilt, dass er über Sanitärzwecke hinaus kein Wasser für die Kühlung der Rechner zusagen könne, sagte Bürgermeister Ansgar Scharnke (parteilos) am Freitag. Damit drohe das Projekt unwirtschaftlich zu werden. Nach seinen Angaben hatte die Gemeinde mit einem Projektentwickler über die Ansiedlung eines sehr großen Rechenzentrums mit einer Jahresleistung von 200 Megawatt im Gewerbegebiet verhandelt. Zuvor hatten der RBB, "Bild" und "B.Z." berichtet.
Mit einer Investition in hoher dreistelliger Millionenhöhe hätten dort 200 bis 300 Arbeitsplätze entstehen können, sagte Scharnke. Er betonte, dass die Gemeinde keine Verhandlungen mit möglichen Nutzern des Rechenzentrums geführt habe. Es sei jedoch davon auszugehen, "dass Rechenzentren dieser Größenordnung nur von einigen wenigen internationalen Großunternehmen betrieben werden", hieß es am Freitag in einer Mitteilung der Gemeinde.
Darüber hinaus teilte die Gemeinde mit, dass sie einer Satzungsänderung des Wasserverbands zugestimmt habe. Damit könnten nur bei Neuverträgen Spitzenverbräuche bei privaten und gewerblichen Nutzern begrenzt werden, hieß es in der Mitteilung. "Dazu zählen die tägliche Rasenbewässerung, das mehrmalige Befüllen von Swimmingpools im Jahr ebenso wie einige gewerbliche Spitzenverbräuche."