RBB streicht Programm und 100 Stellen
n-tv
Der krisengeplagte RBB spricht von Neuaufstellung. Im Klartext bedeutet das den Wegfall von 100 Stellen. Während die Top-Manager wohl verschont bleiben, fallen die Sendungen von Dieter Nuhr, Jörg Thadeusz und Sophie Passmann dem Sparzwang zum Opfer.
Der in eine tiefe Krise gestürzte Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) will bis Ende 2024 insgesamt 100 Stellen streichen. Hintergrund sind geplante Einsparungen von fast 50 Millionen Euro, wie der öffentlich-rechtliche ARD-Sender in Berlin mitteilte. Die Rede war von "Misswirtschaft der vergangenen Jahre". Interims-Intendantin Katrin Vernau, seit Herbst im Amt, sagte laut Mitteilung: "Ohne unser entschiedenes Handeln noch in der laufenden Beitragsperiode würden wir spätestens Ende 2024 in einen finanziellen Abgrund blicken. Die Zahlungsfähigkeit wäre nicht mehr ohne Weiteres sichergestellt."
Beim Fernsehen wird sich der RBB laut Ankündigung auf das Programm zwischen 18.00 und 22.00 Uhr konzentrieren. Die Nachrichten-Flaggschiffe "rbb24 Abendschau" und "rbb24 Brandenburg aktuell" werden laut Vernau weiter gepflegt. Laut der Zeitung "B.Z." stehen die Sendungen von Dieter Nuhr, Jörg Thadeusz und Sophie Passmann vor dem Aus.
Die Zahl der außertariflich bezahlten Stellen will Vernau halbieren, um Lohnkosten zu sparen. Allerdings müssten die rund 40 top-versorgten RBB-Manager wohl keine Kürzung befürchten, kritisierte die "BZ". Begründung des Senders: "Der RBB steht im Wettbewerb um Führungskräfte." Zu den RBB-Topverdienern gehört auch Oliver Jarasch, der 53-jährige Ehemann von Berlins Grünen-Verkehrssenatorin Bettina Jarasch. Jüngst habe er Brandenburgs Abgeordneten sein 150.000-Euro-Gehalt erklären müssen, hatten Berliner Medien berichtet.
Der Softwarekonzern SAP möchte umstrukturieren und macht seinen Mitarbeitern attraktive Angebote, um das Unternehmen zu verlassen. Die Programme schlagen anscheinend voll ein, denn Tausende interessieren sich einem Bericht zufolge für einen Abgang. Doch nicht für alle könnte der Wunsch in Erfüllung gehen.
Von Kreditnehmern ersehnt, von Sparern befürchtet: Die Euro-Währungshüter steuern nach einer Serie von Zinserhöhungen im Kampf gegen die Inflation auf eine erste Zinssenkung zu. Volkswirte und Analysten rechnen fest damit, dass der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) heute eine Verringerung der Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte beschließen wird.