RB Leipzig schüttelt den Kopf über Haaland
n-tv
Erling Haaland überrollt RB Leipzig in der Champions League urgewaltig mit fünf Toren und fügt dem Red-Bull-Klub die höchste Niederlage der Klubgeschichte zu. Dass er vor der Partie in der Kritik stand, ist angesichts seiner nun 39 Tore in 36 Spielen paradox.
Der Bass des Eurodance-Songs "No limit" wummerte durch das Stadion von Manchester City. Der Song passte ganz gut, denn alle Augen waren gebannt auf Erling Haaland gerichtet. Der Held des Abends hatte sich den Spielball von den Referees erbeten und unter den Arm geklemmt und trabte sichtlich zufrieden über den Rasen. Haaland hat beim 7:0 (3:0)-Triumph gegen RB Leipzig im Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League einmal mehr gezeigt, dass er kein Limit kennt. Von der 22. bis zur 57. Minute schoss der 22-Jährige bei nur 30 Ballkontakten unfassbare fünf Tore. Das war bislang nur Lionel Messi mit dem FC Barcelona gegen Leverkusen und Luiz Adriano mit Schachtjor Donezk in der Königsklasse gelungen.
Dass er die Marke gegen heillos überforderte Leipziger nicht noch übertraf, hatte wohl nur damit zu tun, dass Trainer Pep Guardiola ihn nach einer guten Stunde vom Feld holte, um ihn zu schonen. "Ich habe Pep gesagt, als ich vom Platz ging, dass ich gern einen doppelten Hattrick erzielen würde", sagte Haaland lächelnd am TV-Mikro. "Aber was soll ich machen?" Guardiola konterte schlagfertig: "Ich habe ihm die Chance gegeben, in der Zukunft noch Ziele zu haben." Fast ungläubig applaudierten die City-Supporter und erhoben sich von ihren Sitzen, als Haaland nach dem perfekten Spiel vom Feld ging.
Haaland traf vom Elfmeterpunkt, wenn auch nach unberechtigtem Handelfmeter, per Kopf und mit dem Fuß. "Er war irgendwie immer da, wo der Ball runtergefallen ist", wunderte sich Leipzigs Innenverteidiger Willi Orban. "Man muss ihm gratulieren, dass er das Gesetz der Anziehung auf seiner Seite hatte." Ein "besonderer Kerl" sei Haaland. "Er hat die zweiten Bälle aufgesaugt und reingeschossen. Das macht er herausragend." Verblüffend war, mit welcher Urgewalt und Geschwindigkeit Haaland nachsetzte, Abpraller im zweiten Anlauf einnetzte und Josko Gvardiol & Co. anders als im Hinspiel keine Chance ließ. "Er hatte einen großen Abend, er war unglaublich torhungrig. Es sah alles ganz einfach aus", kommentierte RB-Trainer Marco Rose.