Raus mit Rumms
Süddeutsche Zeitung
Was, bitte, war das? Vier Jahre nach der Silbermedaille von Pyeongchang scheitert das DEB-Team in Peking bereits vor dem Viertelfinale - das 0:4 gegen die Slowakei gibt Rätsel auf.
Alles auf Null setzen. Vergessen, was war. Neustart. Wer hätte nicht schon einmal mit dem Gedanken gespielt, was wäre, wenn er noch einmal von vorne anfangen könnte?
Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft konnte den Gedanken am Dienstag einmal weiterspinnen. Nach einer durchwachsenen Gruppenphase bei diesen Winterspielen mit zwei Niederlagen gegen Kanada und die USA und einem Sieg gegen Gastgeber China sollte egal sein, was bis dahin gewesen war. Zählen sollten nur die 60 vor ihnen liegenden Minuten gegen die Slowakei. Viertelfinale oder Heimflug? Das war die Frage.
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Nach dem 0:4 (0:1, 0:2, 0:1) durch Tore von Libor Hudacek (12. Minute), Peter Cehlarik (28.), Michal Kristof (29.) und Marek Hrivik (58.) stellte sich eine andere Frage: Was, bitte, war das?
Die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) hat, vier Jahre nach der Silbermedaille von Pyeongchang, nicht nur den Einzug ins Viertelfinale der Winterspiele 2022 verpasst. Sie ist, wie es oft vorschnell heißt, in Peking gescheitert. Raus mit Rumms. Verteidiger Korbinian Holzer, zehn Jahre in der nordamerikanischen Profiliga NHL unter Vertrag, sagte: "Wir fahren verdient nach Hause." An diesem Mittwoch feiert Holzer einen 34. Geburtstag - es wird eine leise Feier sein. Kapitän Moritz Müller, der andere Abwehr-Routinier, sagte: "Wir haben heute wie im ganzen Turnier nie zu unserem Spiel gefunden. Das ist sehr bitter jetzt."