Rassismus bei Sparta Prag gegen Rangers: Kinder buhen Glen Kamara aus
Frankfurter Rundschau
Glen Kamara vom schottischen Klub Rangers wird im Spiel bei Sparta Prag erneut Opfer von Rassismus – diesmal durch Kinder. Die Tschechen wehren sich gegen die Vorwürfe.
Prag – Eine Partie in der Uefa Europa League am Donnerstagabend (30.09.2021) hat ein politisches Nachspiel. Glen Kamara, Mittelfeldspieler der Rangers, ist erneut rassistisch beleidigt worden. Beim Auswärtsspiel des schottischen Klubs aus Glasgow bei Sparta Prag ist der 25-jährige Finne bei jedem Ballkontakt ausgebuht worden. Im Stadion waren nur Kinder und einige erwachsene Begleitpersonen.
Eigentlich hätte das Spiel Sparta Prag gegen Rangers vor leeren Rängen stattfinden sollen. Grund war ein Rassismus-Eklat beim Champions-League-Qualifikationsspiel gegen die AS Monaco, als der dunkelhäutige Aurelien Tchouameni wiederholt von Prag-Fans beleidigt worden war. Doch Sparta Prag und die Uefa einigten sich auf die Ausnahmeregelung mit 10.000 Kindern im Alter von sechs bis vierzehn Jahren sowie Betreuer:innen.
Glen Kamara war bereits in einen weiteren Rassismus-Skandal verwickelt gewesen – vor einem halben Jahr gegen Spartas Stadtrivalen Slavia Prag. Kamara warf dem gegnerischen Abwehrspieler Ondrej Kudela eine „abscheuliche rassistische Beleidigung“ vor. Dieser bestritt alles, wurde allerdings für zehn Spiele gesperrt. Er verpasste auch die EM 2021. Im Spielertunnel soll Kamara ihn dann tätlich angegriffen haben, wie der Tscheche behauptet. Der Finne erhielt selbst eine Sperre über drei Partien.