Rassismus an Schule: Klasse nur aus Kindern mit Migrationshintergrund gebildet
Frankfurter Rundschau
„Rassistisches Desaster“: In Sachsen-Anhalt wird eine erste Klasse nur aus Kindern mit Migrationshintergrund gebildet. Politiker:innen und Verbände sind empört.
Burg - An einer Grundschule in Sachsen-Anhalt werden Rassismusvorwürfe laut. Hier mussten einige Schülerinnen und Schüler gleich an ihrem ersten Schultag die Erfahrung machen, auf ihre Herkunft reduziert zu werden. Grund: An einer Schule in Burg (Landkreis Jerichower Land) wurde eine erste Klasse nur aus Kindern mit Migrationshintergrund gebildet. Das berichtet der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR). Diesen Vorfall hat das Landesnetzwerk Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (Lamsa) in einer Pressemitteilung öffentlich gemacht und ein „rassistisches Desaster“ genannt. „Unsere Tochter freute sich, mit ihrer besten Freundin in die Schule zu starten“, werden darin Eltern eines betroffenen Mädchens zitiert: „Doch weil unser Kind nicht ‚deutsch genug‘ aussieht, hatte sie dazu nie eine Chance.“ Von der Einteilung der Klassen hätten die Eltern erst bei der Einschulung erfahren. Das Landesschulamt hat die umstrittene Einteilung nach Berichten des ARD*-Senders MDR wieder rückgängig gemacht. Ein Sprecher des Landesschulamts sagte gegenüber dem MDR, die Schule habe „in der Absicht gehandelt, ihre Möglichkeiten zur Sprachförderung bestmöglich und im Sinne der Kinder auszunutzen“. Offenbar sollte ein arabisch sprechender Klassenlehrer für Kinder mit arabischem Migrationshintergrund eingeteilt werden.More Related News