Rangnicks banges Warten auf die Ausnahme
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Ralf Rangnick ist seit Anfang der Woche Interimstrainer von Manchester United. Eigentlich. Wäre da nicht der Brexit, der ihn und seinen neuen Verein verzweifeln lässt. Um in Großbritannien zu trainieren, braucht der Ausnahmetrainer eine Ausnahmegenehmigung von einem Ausnahmegremium.
Erinnern Sie sich noch an Viktor Navorski? Der mit nichts außer seinem Gepäck und einer Erdnussdose am New Yorker JFK-Airport strandet. In dessen Land, Krakosien, ein Bürgerkrieg ausbricht. Das jetzt von den USA nicht mehr anerkannt wird. Der deswegen nicht einreisen und nicht ausreisen kann? Und die nächsten neun Monate im Terminal verbringen muss, dort heimisch wird und allerhand Abenteuer erleben darf.
Steven Spielbergs Film "Terminal" aus dem Jahr 2004 mit Tom Hanks als Navorski über das Verlorensein in einer Welt der Bürokratie und über die Isolation in einem fremden Land wird aktuell vom neuen Trainer von Manchester United, Ralf Rangnick, in England nacherzählt. Natürlich mit neuen Inhalten, mit neuen Problemen. In Rangnicks Heimat, Deutschland, ist nach allem, was wir wissen, kein Bürgerkrieg ausgebrochen und Großbritannien erkennt das Land weiterhin an.
Der VfL Bochum hat geschafft, was ihm niemand zugetraut hat: Trotz der 0:3-Niederlage im Relegationshinspiel den Abstieg aus der Bundesliga noch zu verhindern. Doch im Rückspiel bei Fortuna Düsseldorf wächst der Revierklub über sich hinaus, geht nach 70 Minuten mit 3:0 in Führung. Danach fallen keine Tore mehr aus dem Spiel - und im Elfmeterschießen vollbringt der VfL das Wunder.
Vor zwölf Jahren stand die Düsseldorfer Fortuna schon einmal in der Relegation. Und gerade die zweite Partie ist bis heute legendär. Denn als plötzlich ein Mann noch vor Abpfiff des Spiels auf dem Rasen hockte und einen der beiden Elfmeterpunkte aus dem Grün herausschnitt, dachte nicht nur der alte Fuchs Otto Rehhagel, er wäre im falschen Film!