Ramelow: Keine Pflicht zur Vier-Tage-Woche
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380 000 Menschen scheiden in den nächsten beiden Jahrzehnten aus Altersgründen in Thüringen aus dem Berufsleben. Diskutiert werden von der Regierung neue Arbeitszeitmodelle und wie junge Menschen aus dem Ausland zu Fachkräften werden könnten.
Ettersburg (dpa/th) - In Thüringen soll es keine gesetzliche Pflicht für eine Vier-Tage-Woche geben, wie von Teilen der Wirtschaft befürchtet. Er habe nicht vor, eine entsprechende gesetzliche Initiative zu starten, sagte Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) am Dienstag zum Abschluss einer zweitägigen Regierungsklausur auf Schloss Ettersburg bei Weimar. Er reagierte damit indirekt auf Forderungen der oppositionellen CDU-Landtagsfraktion, die Regierung solle einer Vier-Tage-Woche eine Absage erteilen, und Kritik von Wirtschaftsorganisationen wie der Industrie- und Handelskammer Erfurt. Angekündigt wurde der Aufbau einer "German Professional School", einer Art Akademie, die jungen Migranten beim Einstieg ins Berufsleben helfen soll.
Eine Vier-Tage-Woche, die wie in der Pflege die Abwanderung von überlasteten Fachkräften zu Zeitarbeitsfirmen verhindern könne, sei Sache der Tarifvertragsparteien, sagte der Regierungschef. Sie würden von der Landesregierung ausdrücklich ermuntert, Regelungen für flexible Arbeitszeitmodelle zu treffen. "Unsere Präferenz ist der Tarifvertrag. Das ist nicht Sache der Politik", so Ramelow.
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt verlangte, eine Vier-Tage-Woche solle in der Entscheidung der Unternehmen liegen. Arbeitgeber hätten ein Interesse daran, attraktive Bedingungen zu bieten. Dies könne jedoch nicht nur aus Zugeständnissen bestehen. Nötig sei ein Mix - auch mit Arbeitszeitflexibilisierung, erklärte IHK-Geschäftsführerin Cornelia Haase-Lerch in Erfurt. Der DGB-Vorsitzende Hessen-Thüringen, Michael Rudolph, erklärte, beim Werben um Fachkräfte gehe es nicht nur um die Höhe von Löhnen, "sondern auch um Arbeitszeiten und Arbeitszeitsouveränität. Das wird den Menschen immer wichtiger." Es dürfe keine Denkverbote geben.
Wenn am Nachmittag Wolodymyr Selenskyj im Bundestag spricht, werden die Abgeordneten der BSW-Gruppe nicht anwesend sein. In einer Erklärung heißt es zur Begründung, der ukrainische Präsident nehme mit seiner ablehnenden Haltung zu Friedensinitiativen einen atomaren Konflikt in Kauf. Das könne man nicht unterstützen.
Themar (dpa/th) - Zwei Teenager sind in der Nähe von Themar (Landkreis Hildburghausen) mit einem Auto gegen einen Baum geprallt und dabei schwer verletzt worden. Der 17-jährige Autofahrer war am Montagnachmittag mit seinem 16-jährigen Mitfahrer abseits der Straße auf einem Waldweg unterwegs, als es zum Unfall kam, wie die Polizei am Dienstagmorgen mitteilte. Beide seien mit schweren Verletzungen in eine Klinik gebracht worden. Die Polizei ermittelt nun wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis und wegen des Verdachts auf einen Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz, da das Auto kein Kennzeichen hatte.
Bomlitz (dpa/lni) - Nach der körperlichen Auseinandersetzung zweier Autofahrer an einem Kreisel im Heidekreis sucht die Polizei jetzt einen der beiden Männer - und zwar einen Taxifahrer. Nach Angaben eines Zeugen soll der Unbekannte bereits am späten Freitagabend einen 60 Jahre alten Autofahrer lebensbedrohlich verletzt haben, teilte die Polizei mit. Zuvor waren die beiden Männer an dem Kreisel in Bomlitz in Streit geraten, der in die körperliche Auseinandersetzung mündete. Zu Details machten die Beamten zunächst keine Angaben.