Raffinerie in Schwedt nur noch zur Hälfte ausgelastet
n-tv
Das Embargo auf russisches Öl bedeutet für die Ölraffinerie PCK im brandenburgischen Schwedt eine Zeitenwende. Ab sofort kommt Öl nur noch aus dem Rostocker Hafen - die Anlage ist damit allerdings nur zu etwa 50 Prozent ausgelastet. Doch der Betreiber hofft auf neue Quellen.
Von einem historischen Moment ist die Rede: Fast 60 Jahre lang kam russisches Rohöl aus der Druschba-Pipeline im brandenburgischen Schwedt an. Mit dem Jahreswechsel ist damit Schluss. Die Raffinerie PCK mit 1200 Beschäftigten bekommt anderes Rohöl über den Hafen Rostock - das bedeutet eine weit geringere Auslastung von 50 Prozent.
Ein "erster Meilenstein" sei bewältigt, sagte PCK-Chef Ralf Schairer am Tag zwei ohne russisches Öl optimistisch. Die Umstellung der Anlage funktioniere. "Die Raffinerie läuft stabil, natürlich mit weniger Durchsatz." Zusätzliche Rohöl-Mengen über Polen und aus Kasachstan sind seit langem im Gespräch, fehlten zum Jahresanfang aber noch.
Auch wenn bislang nicht alle Fragen geklärt seien, "so ist doch ein vernünftiger Status quo erreicht, mit dem sich arbeiten lässt", sagte der brandenburgische Wirtschaftsminister Jörg Steinbach von der SPD, der das Engagement der PCK-Beschäftigten würdigte. Am Montag machte er sich ein Bild von der modernen Messwarte im Werk. In dem Kontrollzentrum überwachen Fachleute über rund 80 Monitore die Prozesse und können sehen, ob irgendwo Probleme auftauchen.