
"Quadriga"-Großübung beginnt - "Putin schaut auf uns"
n-tv
Tausende Soldaten, Dutzende Schiffe, Dutzende Flugzeuge, Hunderte Fahrzeuge: Nato-Staaten üben in den kommenden Tagen die Verlegung von Mensch und Material nach Litauen. Die Aktion dient nach Bundeswehr-Angaben der Abschreckung - und überschneidet sich mit einem russischen Manöver.
In der Ostsee hat das Großmanöver "Quadriga" begonnen. Vom Marinestützpunkt Kiel sind am Morgen die ersten Schiffe in die Ostsee ausgelaufen. Dabei proben die Bundeswehr und 13 Partnernationen den Schutz des Ostseeraums unter Krisen- und Kriegsbedingungen. Ziel sei es, die Abschreckung zu stärken und die eigene Einsatzbereitschaft zu erhöhen, erklärte Generalinspekteur Carsten Breuer. Er wies auf die besondere Brisanz hin, da sich Teile von "Quadriga" zeitlich mit der russischen Übung "Zapad" in Belarus überschneiden, die in zwei Wochen beginnt. "Die Bundeswehr muss üben, üben und nochmals üben", sagte er. "Putin schaut auf uns, seine Pläne gehen über die Ukraine hinaus."
An der Übung, die diesmal kein formelles Nato-Manöver ist, sind mehr 8000 Soldatinnen und Soldaten, 40 Schiffe, 30 Flugzeuge oder Hubschrauber und mehr als 1800 Fahrzeuge beteiligt. Auch die Ostseeanrainerstaaten Schweden, Finnland, Dänemark, Polen, Estland, Lettland und Litauen sowie Frankreich, Großbritannien, USA, Belgien, Niederlande und Kanada nehmen an dem bis 12. September laufenden Manöver teil. Der maritime Teil des "Quadriga"-Manövers - "Northern Coasts" - findet seit 2007 jährlich auf Initiative der deutschen Marine statt.
