
Putin sieht Russland im "Kampf gegen Neonazis"
n-tv
Eine förmliche Kriegserklärung gibt es zum "Tag des Siegs" in Moskau nicht, auch verkündet Russlands Machthaber Putin keinen Sieg im Krieg gegen die Ukraine. Stattdessen wiederholt er Vorwürfe, mit denen er die Invasion schon im Februar begründet hatte.
Der russische Präsident Wladimir Putin hat in einer Rede zum "Tag des Siegs" in Moskau eine Parallele zwischen der Verteidigung der Sowjetunion gegen Nazi-Deutschland und der russischen Invasion in die Ukraine gezogen. "Die Kämpfer des Donbass kämpfen heute zusammen mit der russischen Armee auf ihrem Land", wo bereits "die Helden des Großen Vaterländischen Kriegs" gekämpft hätten, sagte Putin in einer Rede auf dem Roten Platz.
Mit den "Kämpfern des Donbass" sind die Milizen der sogenannten Volksrepubliken Luhansk und Donezk gemeint, die Russland zum Auftakt der Invasion in die Ukraine anerkannt hat. Anders als zuvor spekuliert worden war, verkündete Putin weder einen Sieg im Kampf gegen die Ukraine noch rief er eine Generalmobilmachung aus.
Putin sprach auch weiterhin nicht vom "Krieg" gegen die Ukraine, sondern behauptete, die russischen Truppen würden den Donbass "verteidigen". Seine Rechtfertigung der Invasion in die Ukraine entsprach weitestgehend seiner nächtlichen TV-Ansprache vom 24. Februar, als er der Ukraine faktisch den Krieg erklärt hatte. Putin unterbrach seine Rede für eine Schweigeminute für "die Helden des Donbass", die "im barbarischen Beschuss der Neonazis gefallen" seien. Für die Hinterbliebenen kündigte er besondere finanzielle Unterstützung an.
