
"Putin muss vernichtet werden"
n-tv
Leonid Wolkow ist Vertrauter von Alexej Nawalny und eine der wichtigsten Stimmen der russischen Opposition. In seinem Buch "Putinland", dessen erweiterte Ausgabe vor Kurzem erschienen ist, beschreibt der Politiker, wie das russische Regime funktioniert - ein System, das nach Wolkows Worten "am Rande der Katastrophe" ist. Worauf sein Optimismus beruht, darüber spricht der im litauischen Exil lebende Politiker im Interview mit ntv.de. Es beantwortet aber auch die Fragen, warum es "Quatsch" ist, dass die russische Wirtschaft wächst, und warum Menschen, die zu Verhandlungen mit Putin aufrufen, "Idioten" sind.
ntv.de: Im Vorwort zur neuen Ausgabe Ihres Buchs "Putinland" schreiben Sie: "Putin hat sich und sein System an den Rand der Katastrophe gelenkt. In dieser Katastrophe, davon bin ich überzeugt, werden er und seine Schergen untergehen". Ein Blick in die Nachrichten zeigt aber ein anderes Bild.
Leonid Wolkow: Nach den ersten Erfolgen der ukrainischen Armee gab es extrem hohe, unrealistische Erwartungen an das Jahr 2023. Alle haben eine erfolgreiche Offensive erwartet, und dass die ukrainische Armee bald mit Leoparden und Abrams auf den Roten Platz fährt. Dann wurden diese überhöhten Erwartungen von einer Enttäuschung abgelöst: Für uns ist alles schrecklich, für Putin sieht es dagegen blendend aus. Für eine langfristige politische Planung sollte man jedoch diese emotionalen Extreme vermeiden und das große Ganze betrachten.
Und was zeigt ein Blick auf das große Ganze?
